Manfred von Richthofen erlangte als Jagdflieger-Ass des Ersten Weltkriegs weithin Berühmtheit. Richthofen war ursprünglich Kavallerist und wechselte 1915 zur Luftwaffe, wo er 1916 zu den ersten Mitgliedern der Jasta 2 gehörte.
Er machte sich schnell als Jagdflieger einen Namen und wurde 1917 Kommandant der Jasta 11 und später der größeren Einheit Jagdgeschwader 1 (besser bekannt als „Fliegender Zirkus“). 1918 galt er in Deutschland als Nationalheld und wurde sogar von seinen Feinden respektiert und bewundert.
Richthofen war ein kühler und präziser Jäger, dessen Extravaganz sich vor allem in seinem bunt bemalten Flugzeug, einer Fokker DR-1 Dridecker, widerspiegelte. Sein Erfolg in der Luft brachte ihm den Namen „Roter Kampfflieger“ bei den Deutschen, „le petit rouge“ bei den Franzosen und „Roter Baron“ bei den Briten ein.
Richthofen wurde im Juni 1917 zum Kommandeur des Flying Circus ernannt. Die neue Einheit, die aus den besten deutschen Jagdfliegern bestand, war hochmobil und konnte schnell an jeden Teil der Westfront geschickt werden, wo sie am dringendsten benötigt wurde. Richthofen und seine Piloten erzielten im Luftkrieg über Ypern im August und September sofortige Erfolge.
Nach 80 bestätigten Abschüssen wurde Richthofen am 21. April 1918 schließlich abgeschossen, als er bei der Verfolgung von Wilfrid May tief in die britischen Linien eindrang. Obwohl der Sieg offiziell dem kanadischen Flieger Arthur „Roy“ Brown zugeschrieben wurde, der May zu Hilfe kam, ist umstritten, wer Richthofen tatsächlich abgeschossen hat. Andere Beweise legen nahe, dass er von einer einzigen Kugel getroffen wurde, die australische Kanonenschützen in den Schützengräben abfeuerten.
Auf jeden Fall stürzte Manfred von Richthofen auf einem Feld neben der Straße von Corbie nach Bray ab. Er war 25 Jahre alt. Er hinterließ seinen Bruder Lothar, ebenfalls ein bekannter Fliegerass.
Ein britischer Pilot überflog den deutschen Flugplatz Cappy und warf eine Nachricht ab, die die Deutschen über Richthofens Tod informierte. Richthofens Leichnam wurde von den Briten mit allen militärischen Ehren in Frankreich bestattet, später exhumiert und auf dem Familienfriedhof in Wiesbaden erneut bestattet.