Erstaunliche Vintage-Fotos des Volkswagen Squareback Kombi aus den 1960er und 1970er Jahren .hh
In den späten 1950er Jahren wollte Volkswagen das Angebot des Käfers erweitern, ihn jedoch nicht in den Schatten stellen. Daher entwickelte das Unternehmen möglichst heimlich ein neues Auto. Noch im Herbst 1960 leugnete das Unternehmen sogar, dass es an einem neueren, größeren und „anderen“ Auto arbeite.
Dieses neue Auto, das als Prototyp verstohlen durch den Schwarzwald fuhr, war der VW Typ 3. Er wurde 1961 auf der IAA in Frankfurt als VW 1500 vorgestellt. Er war in vielerlei Hinsicht größer und hatte ein anderes Aussehen und Fahrgefühl, aber im Kern war er eine Weiterentwicklung der ursprünglichen Volkswagen-Idee.
Zunächst gab es den 1500 nur als zweitürige Limousine, als zweitürigen Variant (Kombi) und als messerscharfen, von Sergio Sartorelli entworfenen Typ 34 Karmann-Ghia. 1965 kam ein Fastback-Typ 3 auf den Markt. Die typische VW-Plattform mit Heckmotor wurde mit einer überarbeiteten 1.493-cm³-Version des luftgekühlten Basisvierzylinders von VW kombiniert, der nun unter den Kofferraumboden passte.
Diese Mittelklassewagen waren viel mehr ein Familienauto als der Käfer und sollten mit Mittelpreisautos wie dem Ford Taunus P1 und dem neu eingeführten Opel Rekord P2 konkurrieren. Sie waren eine Klasse besser als der bekannte Käfer und zugleich Neuland für VW, und darum ging es ja.
In der Anfangszeit des Typ 3 wurden die Autos nur für den europäischen Verbrauch produziert (Kanada und andere internationale Märkte kamen 1962 hinzu).
Es war nicht erst Herbst 1965, als die stets launische Volkswagen of America mit dem Import des Typ 3 begann. VW hatte bemerkt, dass viele in Deutschland stationierte amerikanische Soldaten Typ 3 kauften und sie nach Ende ihres Einsatzes zurückschickten, und begann verspätet mit dem Import der Fahrzeuge.
Anders als in Kanada gab es in den USA nur den Squareback (auch Variant genannt) und den Fastback, entweder in der 1500er-Ausführung oder in der noch größeren 1600er-Ausführung mit 1.584 ccm, schließlich mit der elektronischen Kraftstoffeinspritzung Bosch D-Jetronic, dem ersten echten Serienauto mit einem derartigen System.
Der Typ 3 verkaufte sich passabel, konnte aber in den USA nie die breite Beliebtheit des Käfers erreichen. Er blieb sogar nach der Markteinführung des Typ 4 (in den USA 411/412) auf dem Markt, da dieser trotz seiner Viertürigkeit bei den US-Kunden noch weniger beliebt war.
Der Typ 3 war 1973 veraltet, aber immer noch ein Qualitätsauto, das leicht zu warten war und eine Stammzielgruppe von VW-Fans hatte. Die Verkaufszahlen für dieses im Grunde schon veraltete Auto waren 1973 immer noch recht anständig.
Dabei war es hilfreich, dass VW am Typ 3 laufende Änderungen vornahm, die Verbesserungen wie Scheibenbremsen vorn, eine neue Hinterradaufhängung, die mit der optionalen Ergänzung eines vollautomatischen Getriebes einherging, und andere laufende Änderungen zur Verbesserung der Rasse umfassten.
Da der Typ 3 eng mit den anderen Original-Volkswagen verwandt ist, gibt es für ihn jede Menge Leistungsteile, und viele wurden tiefergelegt oder beschleunigt (beides im Fall dieses frühen US-Modells).
Der Typ 3 war in Nordamerika nur mäßig erfolgreich, weltweit jedoch ein großer Erfolg. Insgesamt wurden fast 2,6 Millionen Exemplare gebaut. Etwa 90 % der Produktion erfolgte in Deutschland (in Wolfsburg und später in Emden), der Rest in Brasilien, wo es noch mehr Varianten gab.